Regenerative Energien

Bioenergie

Im Jahr 2018 wurde in Langenberg mittels fester Biomasse ca. 6,5 GWh Wärme erzeugt. Weitere Potenziale liegen im Hinblick auf

  • Holz als Biomasse,
  • Biomasse aus Abfall,
  • sowie landwirtschaftlicher Biomasse (nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo))

vor.


Das LANUV stellt für die Kreisebene in NRW eine detaillierte Studie zu den Potenzialen zur Wärmeenergie aus Biomasse bereit, für die Potenziale zur Stromerzeugung aus Biomasse/Biogasen sogar für die kommunale Ebene. Beides wurde für die Potenzialermittlungen für Langenberg herangezogen.


Holz als Biomasse

Als wichtiger Rohstoff für die Bau-, Möbel- und Papierindustrie steht hauptsächlich die stoffliche Nutzung von Holz im Vordergrund (Industrieholz). Erst danach steht Holz in Form von Altholz als Energieträger zur Verfügung. Unter dem Begriff Altholz werden Reste der verarbeitenden Industrie (Industrierestholz) sowie gebrauchte Erzeugnisse aus Holz (Gebrauchtholz) verstanden. Für eine energetische Verwendung kommen vor allem Landschaftspflegeholz sowie Durchforstungs- und Waldrestholz (S+R-Holz) in Frage, da diese aufgrund ihrer Beschaffenheit für eine stoffliche Verwertung nicht oder nur eingeschränkt geeignet sind. Vor dem Hintergrund einer kommerziellen Nutzung von Festbrennstoffen zur Energieerzeugung konzentriert sich die Potenzialermittlung auf anfallende Holzreste, wie sie bei der Durchforstung und bei der Stammholzernte in forstwirtschaftlichen Betrieben in Langenberg anfallen.

Auf Basis der vorhandenen Erträge und der entsprechend der LANUV-Studie verbleibenden, erschließbaren Potenziale ist – nach gutachterlicher Einschätzung – ein geringes THG-Minderungspotenzial in Höhe von 0,01 Tsd. t CO2eq/a bis zum Jahr 2025, weitere 0,02 Tsd. t CO2eq/a bis 2030 und insgesamt 0,17 Tsd. t CO2eq/a bis zum Jahr 2050 möglich.


Biomasse aus Abfall

Unter Biomasse aus Abfall wird nicht nur die Vergasung von Grün- und Bioabfällen verstanden, sondern auch die energetische Verwertung von Restmüll, der sich nicht durch Recycling reduzieren lässt. Anhand der LANUV-Studien können für die Gemeinde Langenberg THG-Minderungspotenziale in Höhe von 3,3 Tsd. t CO2eq/a bis zum Jahr 2025, von weiteren 0,18 Tsd. t CO2eq/a bis zum Jahr 2030 sowie insgesamt 3,9 Tsd. t CO2eq/a bis zum Jahr 2050 errechnet werden.


Landwirtschaftliche Biomasse (Nachwachsende Rohstoffe)

Ein Großteil der in Deutschland seit 2004 in Betrieb gegangenen landwirtschaftlichen Biogasanlagen nutzt verstärkt Energiepflanzen zur Biogasgewinnung. Die in der Gemeinde Langenberg vorhandenen Acker- und Grünlandflächen (insgesamt ca. 2.850 ha) bilden an dieser Stelle die Grundlage der Potenzialermittlung. Die Flächenkonkurrenz zwischen Energiepflanzen und Nahrungsmittelanbau begrenzt eine uneingeschränkte, energetische Verwendung der Landwirtschaftsflächen. Etwa 10 % der Acker- und Grünlandflächen in Deutschland werden für die Erzeugung von NaWaRo genutzt. Ackerflächen werden im Rahmen der Analyse zum Anbau von Mais und Grünflächen zur Erzeugung von Grassilage betrachtet. Beide Produkte gehen entsprechend ihres flächenabhängigen Ertragsverhältnisses in die Biogasberechnung mit ein. Das EEG 2014 hat die Vergütung für Biogasanlagen, die ab dem 01.08.2014 in Betrieb genommen wurden, gestrichen. Somit sind Boni und Erhöhungen für bestimmte Einsatzstoffe (Pflanzen, Gülle, Landschaftspflegematerial etc.) sowie Gasaufbereitungsboni entfallen. Aus diesem Grunde sind die nachfolgenden Annahmen konservativ gewählt, da von einem geringeren Potenzial durch das Wegfallen der Förderung ausgegangen wird.



Anhand der in der LANUV-Studie ausgewiesenen Potenziale hinsichtlich landwirtschaftlicher Biomasse für den Kreis Gütersloh können die Potenziale für die Gemeinde Langenberg abgeleitet werden. Demnach ist bis zum Jahr 2025 eine THG-Einsparung von 0,48 Tsd. t CO2eq/a, bis zum Jahr 2030 eine weitere THG-Einsparung von 0,97 Tsd. t CO2eq/ und insgesamt 4,06 Tsd. t CO2eq/a bis zum Jahr 2050 möglich.

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